Für gerechten Frieden im Nahen Osten: Schluss mit der Besatzung!
Gerechtigkeit für die Palästinenser

Frauen in Schwarz

20 Jahre nachdem Israel im sogenannten Sechstagekrieg im Juni 1967 die Westbank, Gaza und Ostjerusalem besetzt hatte, brach im Dezember 1987 die erste Intifada, der erste palästinensische Aufstand, aus. Einen Monat später versammelten sich israelische Frauen an öffentlichen Plätzen in Jerusalem, schwarz gekleidet, mit Schildern in Form schwarzer Hände und weißer Aufschrift “Stop the Occupation” (“Ende der Besatzung”) in hebräischer, arabischer und englischer Sprache. Sie standen und stehen noch jede Woche zur selben Zeit am selben Ort, schweigend, um gegen die Gewalt und gegen das Unrecht zu protestieren, das den Palästinensern angetan wurde und wird.

Inzwischen gibt es weltweit Mahnwachen der Women in Black in ca. 30 Ländern, deutschlandweit gibt es die Frauen in Schwarz in ca. 12 Städten. Women in Black sind keine Organisation, sondern eine überparteiliche und nicht konfessionelle Bewegung, deren Gemeinsamkeit in der besonderen Form der Mahnwache besteht, wie sie die Frauen in Jerusalem entworfen haben und bis heute praktizieren. In München gibt es seit 1990 eine Bewegung der Frauen in Schwarz.

Seit 1991 wurden Women in Black mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1991 mit dem Aachener Friedenspreis, 2001 mit dem Millenium Frauen-Friedenspreis der UNIFEM (United Nations Development Fund for Women), 2002 wurden die Women in Black für den Friedensnobelpreis nominiert.

 

Wofür wir stehen

Seit seiner Gründung im Jahr 1948 ist Israel ein Staat ohne Verfassung und ohne festgelegte Grenzen, der durch Vertreibung, Enteignung und Ausgrenzung der palästinensischen Bevölkerung das Projekt eines jüdischen Staates verwirklichen will. Mit dem Hinweis auf den Holocaust wird ihm eine Sonderrolle zugestanden, die es ihm erlaubt, die Sicherung seiner Existenz ausschließlich militärisch als “Selbstverteidigung” zu begreifen und sich über geltende Völker- und Menschenrechte hinwegzusetzen, obgleich es diese unterzeichnet hat, sowie UNO-Resolutionen zu missachten.

Im Umgang mit den seit Jahren andauernden Rechtsverstößen hat die Politik versagt. Die Internationale Staatengemeinschaft missachtet durch tatenarmes Zuschauen ihre eigenen Gesetze und Resolutionen. Darum ist die Zivilgesellschaft aufgefordert zu handeln. Jede/r Einzelne ist verantwortlich und kann im eigenen Umfeld aktiv werden durch Weitergabe von Informationen und Teilnahme an Protestaktionen, z.B. an der weltweit stärker werdenden BDS-Bewegung (Boykott/Desinvestitionen/Sanktionen, Info: www.bdsmovement.net). Die BDS-Bewegung wurde 2005 von 170 Vertretern der palästinensischen Zivilgesellschaft ins Leben gerufen. Sie will aktiv sein, bis Israel die seit 1967 bestehende Besatzung der palästinensischen Gebiete beendet und sich an das Völkerrecht hält.

Damit auch die politischen Vertreter sich bewegen, ist ein Wandel des öffentlichen Bewusstseins notwendig. Dazu reichen Protest, Verurteilung und Aufklärung nicht aus. Es bedarf einer am Völker- und Menschenrecht orientierten politischen Vision von Palästina/Israel als einem Land, in dem alle Menschen selbstbestimmt und mit gleichen Rechten ausgestattet zusammenleben, wie immer sie sich staatlich organisieren.

Was wir fordern

  • Ende der Besatzung der palästinensischen Gebiete einschließlich Ostjerusalems

  • Aufhebung der Blockade Gazas und ein Ende der militärischen Offensive gegen die Bevölkerung

  • Ende der Landenteignung durch den völkerrechtswidrigen Bau von Siedlungen

  • Abriss der Trennungsmauern auf palästinensischem Gebiet

  • Abschaffung der diskriminierenden Gesetze gegen die palästinensische Bevölkerung in Israel (Nationalstaatsgesetz von 2018)

  • Anerkennung des grundsätzlichen Rückkehrrechts und Entschädigung der Flüchtlinge

  • Beendigung des Festhaltens von politischen Gefangenen ohne Anklage auf unbestimmte Zeit (Administrationshaft)

  • Beachtung der UN-Kinderrechtskonvention, die Israel 1991 unterzeichnet hat, auch für palästinensische Kinder


Damit bestreiten wir nicht das Existenzrecht Israels.

Die unabdingbare Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden ist der ernsthafte Wille zur Verständigung, die Bereitschaft zur Anerkennung des den Palästinensern angetanen Unrechts, zur Wiedergutmachung und der Verzicht auf einen exklusiv jüdischen Nationalstaat in “Erez Israel” (vom Mittelmeer bis zum Jordan). Erst dann können Friedensgespräche stattfinden, die diesen Namen verdienen. Sie müssen alle Beteiligten gleichberechtigt einbeziehen, auch die Hamas. Es gibt längst eine ganze Reihe von Initiativen / Gruppen auf beiden Seiten, die sich auf einen Weg zur Aussöhnung gemacht haben und eigenständig nach konkreten Lösungen der Probleme auf der Grundlage von gegenseitiger Anerkennung suchen (z.B. www.zochrot.org; www.badil.org; www.adalah.org/eng; Combatants for Peace: https://cfpeace.org, www.juedische-stimme.de). Ihre Arbeit muss bekannt gemacht und unterstützt werden.

Wir solidarisieren uns mit der Basisbewegung für gewaltfreien Widerstand, in der palästinensische, israelische und internationale Aktivisten der Entrechtung und Demütigung der Palästinenser entgegentreten und vor Ort durch diese Zusammenarbeit beweisen, dass Frieden möglich ist.

 

Mahnwachen der Frauen in Schwarz München

Jeden 2. und 4. Freitag im Monat halten wir eine stille Mahnwache, um auf die Situation der Palästinenser aufmerksam zu machen und die Münchner Zivilgesellschaft zu informieren.

22. 03. 2024

13-14 Uhr
Rosenstr. 8
München

26.04. 2024

13-14 Uhr
Karlsplatz/ Stachus
München

10. 05. 2024

13-14 Uhr
Marienplatz
München

12.04. 2024

13-14 Uhr
Karlsplatz/ Stachus
München

24. 05. 2024

13-14 Uhr
Karlsplatz/ Stachus
München

14. 05. 2024

13-14 Uhr
Rosenstr. 8
München